von Tom Frantzen
N
ach dem beeindruckenden und zu-
dem erfolgreichen Comeback mit den
Serien 2000 und 1000 folgt bei Yama-
ha nun konsequent der Schritt in die heftig
umkämpfte Kaufklasse, in der das einzelne
t icriit für rund 400 bis 600 F.uro über die
1
adentheke geht. Was der japanische, auch
mit Außenbordmotoren, Motorrädern und
- vveltmarktführend - Musikinstrumenten
bestens vertraute Japaner hier die letzten Jah-
te aulbot, war zwar alles andere als schlecht,
aber es war doch etwas betagt und
wurde von Konkurrenten wie etwa
i iumbridge oder NAD mit neuen He-
r.msforderern heftig attackiert.
Und auch hier punktet Yamaha be-
reits bei der Ausstattung, noch bevor
ein Takt Musik gespielt wird. Wo an-
dere Hersteller nämlich auf gebürste-
te Aluminiumfronten, Phono MM,
K
langregelung oder einen Rec Out-Se-
lector für komfortable Aufnahmen
verzichten, kommen gerade die Lieb-
haber dieser ebenso klassischen wie
nützlichen Features beim Vollverstär-
ker A-S700 für gerade einmal 450
Furo auf ihre Kosten. Sogar die von
früheren Yamaha-Amps bekannte re-
gelbare Loudness ist vorhanden. Nicht
wundern sollte man sich über die fort-
schrittliche Elektronik bei den Stellern, wo
Iriiher simple Potis werkelten, finden sich
heute elektronische Übertrager.
Die auf höchste Signalreinheit setzende
„ToP-ART-Philosophie“ der findigen Yama-
ha Entwickler sorgt intern für die kanal-
symmetrische Auslegung dieses Verstärkers,
wobei Anleihen bei den größeren Geräten in
der Natur der Sache liegen. Das nutzt dem
Kunden,der eine hohe Qualität günstiger be-
kommt ebenso wie dem Hersteller, der Res-
sourcen spart.
Hauseigene Kondensatoren und das eben-
falls selbst entwickelte Netzteil ist dafür ver-
antwortlich, dass der Amp für diese Klasse
ganz schön Power unter der Haube hat. STE-
REO konnte rund 170 Watt pro Kanal mes-
sen und damit die Pressemitteilung bestäti-
gen. Auch die guten Rausch- und Über-
sprechwerte sind dem sorgfältigen Aufbau
geschuldet, der clever sensible Baugruppen
von den leistungsträchtigen separiert.
1
)ie klangliche Abstimmung entspricht in
etwa der temperamentvollen 1000er-Baurei-
he , was zu begrüßen ist. Der Yamaha ist hör-
bar bärenstark, souverän und bestens kon-
trolliert, sehr lebendig und schnell, dabei
aber niemals hell oder gar nervig, bleibt
Stan-
de-,
sen stets auf der geschmeidigen, harmo-
Die Phonopiatine (links) ist servicefreundlich, fast
wie eine PC-Steckkarte positioniert, und der
Kühlkörper (Mitte) trennt Eingangsstufe und
Leistungsverstärker sinnvoll
nisch-musikalischen Seite. Das
macht ihn zum Universalisten par
excellence und - im Gegensatz zu
manch anderem guten Japaner -
selbst mit eher detailfreudig-schlan-
ken, überagilen Lautsprechern kom-
binierbar. Allerdings braucht er die-
~,s
ses Entgegenkommen nicht und spielt
am allerbesten mit audiophilen neu-
tralen Schallwandlern auf.
n
Auch
beim
Player
griffYamaha auf die ei-
genen Ressourcen zu
und setzte das aus den
beiden
höherrangigen
Modellen bekannte eige-
ne
Top-Laufwerk
nun
auch
beim
480-Euro-
Gerät ein. Dieses wird hier
freilich nur zur CD-Wie-
Die Yamaha-Geber sind praxis-
gerecht gestaltet und liegen gut
in der Hand
dergabe genutzt und muss mit
einer Kunststofflade vorlieb-
nehmen. Doch halt, denn tat-
sächlich wäre womöglich auch SACD „drin“
gewesen. Warum Yamaha den CD-S700 hier
künstlich limitiert, wissen wir nicht. Viel-
TEST-CDs
m
AMANDA MCBR00M: AMANDA
Wenn die Charts mit halbgaren
Coveiversionen nerven, greifen wir
lieber gleich zu Originalen: Amanda
Me Broom singt göttlich, und die Direktschnitte vom
edlen Sheffield-Label kommen prima rüber.
CHUCK MANGI0NE:
CHILDREN OF SANCHEZ
Erstklassige, explosiv dynamische
Filmmusik mit legendären
Bläser- und Drum-Attacken sowie viel Emo-
tionalität. Ein Klassiker zum
Wiederhören.
KOMPONENTEN DER TESTANLAGE
PLATTENSPIELER: Thorens TD 160
CD-SPIELER: Cambridge Azur 640C V2, Harman HD
980, Yamaha CD-S1000
VOLLVERSTÄRKER: Cambridge Azur 640A V2. Har-
man HK
980, Symphonie Line RG
14 Edition 2009
LAUTSPRECHER: Magnat Quam. 905, PSB Alpha Bl
KABEL: Supra EFF-ISL und Sword, Silent Wire
Kanaltrennung
Hierunter versteht
man die elektri-
sche Separation
der Stereokanäle.
Je höher dieser
Wert, desto stärker
der Stereo-Effekt.
leicht ging es um Kos-
ten, um Lizenzen oder
man wollte den Ab-
stand zum CD-S1000
nicht zu klein werden
lassen. Wir bleiben an
diesem Thema dran.
Zentralorgan des aufwändigen Spielers ist
der Wandlerbaustein von Burr Brown mit 24
Bit Auflösung und 192 Kilohertz Taktfre-
quenz, der in zeitintensiven Hörtests, wie sie
sich Yamaha in Europa leistet, ausgewählt
und integrativ abgestimmt wurde. Auch hier
erfolgte der Aufbau im Sinne hoher Kanal-
trennung und Rauscharmut, „Pure Direct“
schaltet zudem Digitalausgang und Display
ab. Das Laufwerk wie auch der frontseitige
USB-Port sind WMA/MP3-fähig. Letzterer
kann bis zu 80 Gigabyte verwalten, neben
Sticks also auch kleinere Festplatten. Die gan-
ze „Anfassqualität“ ist auch in der kleinen Se-
rie sehr überzeugend, erst recht der ganz-
heitliche, stimmige Vortrag.
Europäische Abstim m ung
Yamaha betreibt einen immensen Aufwand,
um die Geräte derart auf die besonders an-
spruchsvollen europäischen Musikhörer ab-
Das Top-
Yamaha-Laufwerk kann, da SACD-tauglich,
eigentlich mehr, als es im 700er zeigen darf
NETZ: PS Audio PPP, Vibex
2/2009 STEREO HIFI-SPARBUCH 159
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